Dienstag, 29. September 2009

Noch im Bauch einer Wahl.

Ein Nachtrag von einem Vortrag zu den Bundestagswahlen. Irgendwie hatte ich die Befürchtung, dass ich die Bundestagswahl beeinflusse, sollte ich den Artikel vor der Wahl an den Mann/die Frau/ins Netz bringen:

Nachdem am 27. September 2009 die Bundestagswahl stattfindet nimmt das Politikinteresse wieder schlagartig zu. So sind wieder SPD, FDP, CDU, Linke & Rechte und wie sie alle heißen in aller Munde, in allem Medien und Zeitungen und wieder Stammtischgespräch.

Da natürlich das Ende des Halbwissens im politischen Sektor, gleichzeitig sämtliche Stammtische zerstören würde und die medialen Riesen, wie z. B. die BILD-Zeitung unsere großen Wochenmagazine wie Focus und Spiegel oder unsere privaten Fernsehsender nötigen würde mal wieder richtig zu recherchieren bin ich ja auch ganz froh über dieses Gut. Einer der großen Philosophen des 21. Jahrhunderts bringt es auf den Punkt.

Karl R. Popper: sagte: „Durch unser Wissen unterscheiden wir uns nur wenig, in unserer grenzenlosen Unwissenheit aber sind wir alle gleich.“

Somit gibt er uns auch für unser Halbwissen eine wirklich gute Entschuldigung.

Dennoch nervt es mich manchmal. So zum Beispiel neulich, als ich mit einem erst mal netten, gläubigen, jungen Mann ins Gespräch kam und wir dann auch sehr schnell bei dem Thema Politik waren, dass eigentlich ein No-Go für Smalltalk ist.
Wir redeten also ein bisschen und kamen über A wie Autoklau in Spanien und G wie Guttenberg zu P wie Parteien. Eigentlich ein Thema bei dem ich vorsichtig bin, jedoch schien ich von meinem Gesprächspartner nichts befürchten zu müssen. Also outete ich mich und noch während ich seine ganze Gesichtsparty sich in Bewegung setze und ich einen schockierten Gesichtsausdruck wahrnahm merkte ich... das war nicht die beste Idee des heutigen Tagen.
Also wurde aus dem Gespräch eine Diskussion. Seine Aussage zusammengefasst lautete ungefähr: „Wie kannst du nur?“
Nun oute ich mich schon wieder und werde wahrscheinlich schon wieder, vielleicht nur in Gedanken, vielleicht auch direkt damit konfrontiert, dass die Partei mit der ich favorisiere für Christen nicht wählbar ist.
Vielleicht wissen es nun schon einige. Ja, ich wähle „grün“. Ja, ich finde gut was sie machen. Nein, natürlich nicht alles. Nein, natürlich gibt es auch dort Leute die mir mindestens unsympathisch sind, höchstens richtig falsch liegen. Aber die gibt es nun mal in allen Parteien. Und wer das Wahlprogramm der Grünen ließt (dass immerhin ca. 300 Seiten Umfang hat) wird feststellen dass sich die meisten Seiten, sehr gut mit meiner christlichen Weltanschauung vereinbaren lassen. Denn Ganzheitlichkeit ist mir wichtig. Mir ist wichtig, dass Mensch, Tier und Umwelt Teil eines Gesprächs und einer Politik sind, die/das auch an Morgen denkt. Ich kann mit gutem Gewissen als gläubiger Christ Grün wählen, weil ich nicht allein bin, weil ich weiß, dass sich gläubige Grüne in der Partei engagieren, gläubige Christen Grün wählen und Unwissenheit oder Halbwissen einfach dazu gehören - vielleicht bei mir, aber auch bei denen die mir deshalb (beinahe) meinen Glauben absprechen.
P.S.: Wer sich selber noch unschlüssig ist, wem er seine Stimme gibt, dem empfehle ich den Wahlomat, der zu finden ist unter http://www.wahl-o-mat.de/. Hier kann man ca. 40 Fragen zu verschiedenen Themengebieten beantworten, die Antworten werden mit denen der Parteien verglichen, die bei der Wahl antreten und man erhält einen super Überblick zu dem Wahlprogramm der verschiedenen Parteien.


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